„Buddy“: ein neuer Schüler auf vier Pfoten

Lehrerin Verena Liedke etabliert Schulhund an der Mittelstufenschule Nidda

Nidda (pd). Seit kurzem kommt Verena Liedke nicht mehr alleine an ihre Arbeitsstelle. Die Lehrerin aus Gießen, die an der Mittelstufenschule Nidda unterrichtet, hat einen Welpen im Schlepptau. „Buddy“, ein junger Golden Retriever, ist der neue Schulhund der Niddaer Schule.

Verena Liedke hegte schon lange den Wunsch nach einem Hund, den sie im Unterricht unter pädagogischen Gesichtspunkten einsetzen konnte. Und so kam sie mit der Schulleiterin Kerstin Andrea Schmidt ins Gespräch, die das Vorhaben von Verena Liedke nur zu gern unterstützte. Als großer Hundefan und selbst Besitzerin von zwei Hunden stimmte die Schulleiterin ihrerseits sofort zu, dass  Verena Liedke ein Schulhundkonzept erstellt. Das Konzept musste den schulischen Greminen zur Abstimmung vorgelegt werden. Dieses Konzept beinhaltete unter anderem die Beantwortung von Fragestellungen zu einer tiergestützten Pädagogik ebenso wie Voraussetzungen und Ausbildung eines Schulhundes und Hygienemaßnahmen. Die Abstimmung verlief einstimmig mit einem großen „Ja“. Und so konnte sich Verena Liedke auf die Suche nach einem geeigneten Tier machen.  Ein  Golden Retriever stand von Anfang an für die Lehrerin fest, da diese Rasse als besonders ruhig, familien- und kinderfreundlich gilt.

In Thüringen wurde sie bei einem Züchterehepaar fündig, das bereits lange Erfahrung mit Golden Retrievern hatte. Am 5. Oktober gab es dort schließlich den E-Wurf, den nunmehr fünften Wurf der Züchter. Am  8. November durfte Verena Liedke in Thüringen den ersten Besuch bei den jungen „Goldies“ abstatten und suchte sich einen der Welpen aus. Mehrmals fuhr die Lehrerin zu Besuchen nach Thüringen, bevor am 6. Dezember dann „Buddys“ Umzug nach Gießen erfolgen konnte. Seitdem kommt er an den Schultagen mit an die Mittelstufenschule.

Noch hat „Buddy“ ein hohes Ruhebedürfnis. Er liegt oft auf seinem Platz, schläft, spielt oder will einfach nur gestreichelt  werden. Im Laufe der kommenden Monate wird Verena Liedke mit dem Hund ein spezielles Training durchlaufen, so dass „Buddy“ ab dem kommenden Schuljahr 2020/2021 dann planmäßig ganz gezielt im Unterricht eingesetzt wird – ob als Anschauungsobjekt im naturwissenschaftlichen Unterricht, als Motivator oder Ruhepol. Verena Liedke wird im kommenden Schuljahr die Leitung einer fünften Klasse übernehmen. Eltern, die ihr Kind an der Mittelstufenschule anmelden, können bei der Anmeldung entscheiden, ob sie ihr Kind für die Klasse anmelden, in der die tiergestützte Pädagogik praktiziert wird, oder ob ihr Kind in eine fünfte Klasse ohne Hund gehen soll.

„Die tiergestützte Pädagogik beinhaltet viele Elemente, die man bei der künftigen Arbeit mit ´Buddy´ in jedem Fall berücksichtigen wird“, erklärt die Schulleiterin. Kerstin Andrea Schmidt erläutert das Schulhundkonzept weiter: „Ein Schulhund fördert das Verantwortungsbewusstsein der Kinder, auch Fürsoge wird eingeübt. Nachgewiesen ist, dass sich die Anwesenheit eines Hundes im Unterricht positiv auf die Lernatmosphäre auswirkt. Wichtig ist vor allem, dass der Hund nicht einfach als Mittel zum Zweck eingesetzt wird. Auch auf die Ruhezonen und Ruhephasen des Hundes ist Rücksicht zu nehmen.“

Verena Liedke freut sich auf die Arbeit mit ihren künftigen Fünftklässlern, für die der Golden Retriever als Schulhund ganz sicherlich eine Bereicherung sein wird.

Foto: Stolz präsentiert Verena Liedke ihren Hund „Buddy“, den neuen Schulhund der Mittelstufenschule Nidda.

Text und Foto: Nicole Schneider-Heß